Mikronährstofftherapie vor, während und nach der Schwangerschaft

„Die richtige Nährstoffversorgung ist wie eine Liebeserklärung an sich selbst und das ungeborene Leben – sie schenkt Stärke, Wachstum und Gesundheit.“

Dr. Mark Hyman, Arzt und Autor für funktionelle Medizin

Nährstoffmedizin vor und während der Schwangerschaft: So unterstützen Sie sich und Ihr Kind optimal

Die Schwangerschaft ist eine außergewöhnliche Zeit voller Veränderungen und Anforderungen – sowohl für die werdende Mutter als auch für das heranwachsende Baby. Bereits in der Planungsphase, während der Schwangerschaft und in der Stillzeit spielen Mikronährstoffe eine wichtige Rolle. Sie unterstützen nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern sind auch essenziell für das Wachstum und die Entwicklung des Babys.

Eine gezielte Mikronährstofftherapie hilft, diese besonderen Phasen optimal zu begleiten, Mangelerscheinungen vorzubeugen und langfristig für die Gesundheit von Mama und Baby zu sorgen.

Welche Rolle spielen Mikronährstoffe vor, während und nach der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft hat der Körper einen erhöhten Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, um die Gesundheit der Mutter zu erhalten und das Wachstum sowie die Entwicklung des Babys zu fördern. Auch schon vor der Empfängnis und in der Stillzeit spielen Mikronährstoffe eine entscheidende Rolle:

• Vor der Schwangerschaft: Eine optimale Nährstoffversorgung verbessert die Fruchtbarkeit und sorgt für ideale Startbedingungen für die Entwicklung des Embryos.
• Während der Schwangerschaft: Mikronährstoffe unterstützen die Organentwicklung des Babys, die Blutbildung und das Immunsystem der Mutter.
• Nach der Geburt: Eine ausreichende Versorgung fördert die Regeneration der Mutter und stellt sicher, dass das Baby durch die Muttermilch optimal mit den richtigen Nährstoffen versorgt wird.

Auf welche Mikronährstoffe sollten Sie vor, während und nach der Schwangerschaft besonders achten?

Der Nährstoffbedarf ist vor, während und nach der Schwangerschaft unterschiedlich. Einige Mikronährstoffe sind jedoch durchgehend von zentraler Bedeutung:

1. Vor der Schwangerschaft

• Folsäure (Vitamin B9): Entscheidend für die Zellteilung und die Entwicklung des Neuralrohrs beim Embryo. Bereits vor der Empfängnis sollte die Zufuhr auf 400–800 µg täglich erhöht werden.
• Zink: Unterstützt die Fruchtbarkeit und das Immunsystem.
• Vitamin D: Fördert die Hormonbalance und die Knochengesundheit.
• Eisen: Hilft bei der Blutbildung und beugt einer Anämie vor.

2. Während der Schwangerschaft

• Folsäure: Wichtig für die gesunde Entwicklung des Babys, vor allem in den ersten Wochen.
• Eisen: Der maternale Eisenbedarf steigt während der Schwangerschaft fast auf das Doppelte (ca. 1.000 mg/Tag).
• Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA): Essenziell für die Gehirn- und Augenentwicklung des Fötus. Ein guter Omega-3-Status der Mutter beeinflusst auch die Epigenetik des Kindes (wirkt protektiv für Folgeerkrankungen des Kindes).
• Magnesium: Beugt Krämpfen und vorzeitigen Wehen vor.
• Jod: Der Bedarf ist sowohl während der Schwangerschaft als auch während der Stillzeit erhöht. Jodmangel erhöht die Fehlgeburtsrate und kann beim Fetus Innenohrschwerhörigkeit oder Missbildungen verursachen.
• Calcium und Vitamin D: Fördern den Knochenaufbau des Babys und beugen Knochenschwund bei der Mutter vor. Beeinflusst ebenso die Epigenetik des Kindes (wirkt protektiv für Folgeerkrankungen des Kindes).
• Taurin: Ein Muss für die Entwicklung des Hippocampus des Föten
• Zink: Für alle Wachstumsprozesse des Föten

3. Nach der Schwangerschaft

• Vitamin B12 und Eisen: Wichtig zur Regeneration und für die Milchbildung.
• Omega-3-Fettsäuren: Fördern die Gehirnentwicklung des Babys in der Stillzeit.
• Zink: Erhöhter Bedarf für Milchbildung.
• Vitamin C: Unterstützt die Eisenaufnahme und das Immunsystem.
• Histidin: Diese essentielle Aminosäure ist wichtig für Säuglinge (BfR).

Auch sollten werdende Mütter nicht nur eine gute, sondern eine positive Stickstoffbilanz erzielen – diese ist wichtig für das Wachstum des Fötus. Dazu muss auf eine ausgewogene Aufnahme der richtigen Aminosäuren geachtet werden.

Ein Hinweis für wiederholt gebärende Mütter:
Sollten ältere Kinder von Ihnen schlechte Zähne haben, achten Sie bei der erneuten Schwangerschaft insbesondere auf Ihre eigene gute Versorgung mit Calcium, Magnesium, Vitamin D und Vitamin K2.

Wie wird der Nährstoffstatus vor, während und nach der Schwangerschaft gemessen?

Wer schwanger werden will, sollte sich frühzeitig um Mikronährstoffhaushalt kümmern. Mikronährstoffe sollten nicht nur ok sein, sondern satt gefüllt.

Der Status der meisten Nährstoffe kann über Bluttests bestimmt werden. Einige Mikronährstoffe werden besser im Urin oder Speichel bestimmt.

Im Idealfall lassen Sie bereits vor einer geplanten Schwangerschaft den Status aller oben genannten Mikronährstoffe bestimmen, so können Sie sich optimal auf diese besondere Zeit vorbereiten.

Spätestens mit Beginn der Schwangerschaft sollten Sie sich einen Überblick über Ihren Status machen. Berücksichtigen Sie dabei, dass Sie während der Schwangerschaft mehr Vitamine, Mineralien und Spurenelemente benötigen.

Was gibt es bei der Einnahme von Mikronährstoffen in der Schwangerschaft zu beachten?

• Individuelle Beratung:
  Mikronährstofftherapie sollte immer auf Basis einer professionellen Analyse erfolgen. Bluttests und eine persönliche Beratung durch Experten für orthomolekulare Medizin sind essenziell.
• Dosierung beachten:
  Zu viel des Guten kann schaden. Beispielsweise kann eine Überdosierung von Vitamin D zu Nierenproblemen führen.
• Qualität der Präparate:
  Hochwertige Nahrungsergänzungsmittel ohne unnötige Zusatzstoffe sind vorzuziehen.
• Langfristigkeit:
  Anders als bei chemischen Medikamenten sind Nahrungsergänzungsmittel – wie dies der Name sagt – eine Ergänzung zur Nahrung. Die Wirkung der Therapie zeigt sich langsamer als bei chemischen Hämmern. Oft erst nach mehreren Wochen – haben Sie Geduld.

Meine Beratung: Individuell, zielgerichtet und wirksam

Mikronährstofftherapie bietet Frauen vor und während der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit eine wertvolle Möglichkeit, die besten Voraussetzungen für eine gute Schwangerschaft und ein optimales Wachstum des Föten zu unterstützen. Mit der richtigen Kombination aus einem schwangerschaftszuträglichen Lebensstil können Sie diese Lebensphase aktiv und gesund gestalten.

Ich analysiere Ihre individuellen Nährstoffwerte und wir betrachten gemeinsam, wo Sie für sich und Ihr Baby ggf. nachhelfen können und möchten.

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*Quellenangaben für Interessierte:

• World Health Organization. (2016). Guideline: Optimal Serum and Red Blood Cell Folate Concentrations in Women of Reproductive Age for Prevention of Neural Tube Defects. Geneva: WHO.
• Koletzko, B., Cetin, I., & Brenna, J. T. (2007). Dietary fat intakes for pregnant and lactating women. British Journal of Nutrition, 98(5), 873–877.
  DOI: 10.1017/S0007114507764747
• Hollis, B. W., & Wagner, C. L. (2013). Vitamin D and pregnancy: skeletal effects, nonskeletal effects, and birth outcomes. Calcified Tissue International, 92(2), 128–139. DOI: 10.1007/s00223-012-9607-4
• Breymann, C. (2015). Iron deficiency anemia in pregnancy. Seminars in Hematology, 52(4), 339–347. DOI: 10.1053/j.seminhematol.2015.07.003